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Häuserliste
Aurelienstraße 59
04177 Leipzig-Lindenau
zur Geschichte dieses Grundstückes am Karl-Heine-Kanal
Zur baugeschichtlichen Bedeutung dieses Mietshauses in geschlossener Bebauung und in Ecklage mit Tordurchfahrt und Putzfassade schrieb das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen im Jahr 2018:
In unmittelbarer Nähe zum Karl-Heine-Kanal gelegen und gegenüber dem eindrucksvollen Komplex von Philippuskirche, Kirchturm und direkt angrenzendem Gemeindehaus präsentiert sich das Mietshaus mit Putzfassade und Resten von Historismusdekor. Der Lindenauer Bauunternehmer Gustav Adolf Endert steht für die Beantragung eines Vorder- und Seitenwohngebäude im September 1889, für die Umsetzung des Vorhabens zwischen Februar und Juli 1890 Zimmermeister Johann Gottlieb Schurig und Milchhändler August Lummitzsch. 1905 ist Privata Bertha Röber Besitzerin des Grundstücks, 1919 Bäckermeister Wilhelm August Reinhardt und ab 1922 genannt der Kesselschmied Friedrich Albin Goldacker in Eythra. Oktober 1938 wurde der "Verputz und Anstrich der Schauseiten" genehmigt, 1997 der Einbau einer Heizungsanlage. Die Erschließung des Hofbereiches und Seitenflügels erfolgte vermittels einer Tordurchfahrt. Prägend für das Erscheinungsbild der Fassade sind Gesimse und eine markante Eckbetonung durch ein Dachhaus, Risalitausbildung und ehemals einen über Eck geführten Laden. Verdachungen besitzen die Fensterreihen der beiden mittleren Etagen, Stuckkonsolen die Traufzone. Die Putzfassade ist in Teilen vereinfacht, die Stuckplatten über den Fenstern wurden wohl schon 1938 entfernt. Freundlich wirkt das unverputzte Bruchsteinmauerwerk des Sockels, wohingegen die sehr einfachen Fenster und der stark veränderte Traufkasten das Erscheinungsbild des Hauses trüben. Weitgehend entwertet zeigt sich die zum Kanal gelegene Fassade durch drei vorgestellte Balkonanlagen. Baugeschichtlich von Interesse, städtebaulich recht wirkungsvoll. LfD/2018
Quellen/Literatur/Weblinks:
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2018
Im April 2004 starb hier in der Aurelienstraße 59 der Maler und Zeichner Roland Frenzel, der viele Jahr lang in Leipzig-Lindenau lebte. Anlässlich seines 15. Todestages zeigte die Galerie Koenitz im Dittrichring 16 (zwischen Thomaskirche und "Runder Ecke" gelegen) einen Querschnitt durch das umfangreiche Werk des Leipziger Autodidakten. Neben bereits gezeigten Malereien waren auch bisher unbekannte Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen.
Bis zum Januar 2004 wohnte der Maler und Zeichner Roland Frenzel in der Roßmarktstraße 22.
Quellen/Literatur/Weblinks:
- Lindenauer Stadtteilverein e.V.
- Martin Koenitz: Roland Frenzel 1938-2004. [Ausstellungskatalog, 93 S.], Hrsg. von der GALERIE KOENITZ, Galerie Koenitz, Leipzig 2019
- Artikel "Roland Frenzel" in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. K. G. Saur München; Leipzig 2005, Band 44 Franconi – Freyenmuth, S. 442- 443
- Renate Hartleb: Künstler in Leipzig. Berlin: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1976. 15, [56] S.: überwiegend Ill. - (Welt der Kunst)
- Günter Meißner: Leipziger Künstler der Gegenwart. Leipzig 1977
- Kunst in Leipzig: Malerei, Grafik, Plastik 1949 - 1984. (Katalog) Hrsg.: Museum der Bildenden Künste Leipzig, Leipzig 1984
- Die Einübung der Aussenspur. Die andere Kultur in Leipzig 1971 - 1990. Hrsg. von Uta Grundmann ... 1. Aufl. Leipzig: Thom, 1996. 210 S.
- Die Leipziger Schule. Blick in die Sammlung. (Katalog der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig), Bände I –IV, Leipzig 2001 ff.
- Lothar Lang: Malerei und Graphik in Ostdeutschland, Berlin 2002, 293 S., hier S. 138, 140
- H. F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen. München, 3. Auflage 2002
- Kürschners Handbuch der bildenden Künstler. Leipzig 2005
Artikel in Zeitungen und Zeitschriften:
- Die andere Zeitung (Leipzig): Nr. 46, 1990 (von Günter Meißner)
- Sächsisches Tageblatt (Leipzig): 29. 6. 1971 (von Volker Frank), 15. 8. 1973
- Die Weltbühne (Berlin): 29. 2. 1973 (von L. Lang)
- Leipziger Volkszeitung: 4. 3. 1974, 5./6. 1. 1991, 8. 4. 2004 (Nachruf), 21. 10. 2004
> Gert Neumann: Elf Uhr. Roman. Mit einem Vorwort von Martin Walser. 1. Aufl., Neuausg. Köln: Dumont, 1999. 429 S., S. 221f: "Für Roland Frenzel"