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zur Geschichte

Intern. Zentralverb. d. Bibliophilen
F. Rodenstein, Leipzig-Lindenau

1930
Ferdinand Karl Holzinger-Rodenstein, Rechtsbüro, Leipzig W33, Lindenau, Dürrenberger Straße 11
Ferdinand Karl Holzinger-Rodenstein, Leihbuchhandlung
Ferdinand Rodenstein, Syndikus

Hier wohnte der Schriftsteller Ferdinand Karl Holzinger (* 31. Januar 1881 in Gunzenhausen; † 26. April 1938 in Leipzig). Er veröffentlichte unter den Pseudonymen Ferdinand Rodenstein, Siegfried Freiherr von Fried, Dr. Schwimmer, Dr. Steinröder, Prof. Brunner, Ferkes, Wladimir, Ferkess, Wladimir u. a.

Ferdinand Karl Holzinger stammte aus Bayern und gründete den „Verein deutscher Bibliophilen über Volkserotik aller Völker“, den er nach einigen Jahren in „Internationaler Zentralverband der Bibliophilen über Volkserotik aller Völker“ (Sitz: Leipzig-Lindenau) umbenannte. Unter wechselnden Pseudonymen gab er erotische Romane heraus, die teilweise auch noch nach seinem Tod aufgelegt worden sind.
Er wurde in einem Strafprozess vor dem Landgericht Leipzig 1913 zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis wegen Sittlichkeitsverbrechens verurteilt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er erneut inhaftiert und 1935 vom Landgericht Leipzig wegen Rückfallbetrugs und schwerer Urkundenfälschung zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Haft musste er im Strafgefängnis Hoheneck absitzen. Aufgrund von Krankheit kam es zu einer Strafunterbrechung, während der er verstarb.

Werke (Auswahl):
- Wenn die Liebe zur Sünde wird. Ferling & Hellbach, Leipzig-Lindenau 1919.
- Der Hochmütigen Bändigung. Internationaler Zentralverband der Bibliophilen, Leipzig-Lindenau 1921.
- Sonnenrosenfrühling. Internationaler Zentralverband der Bibliophilen, Leipzig-Lindenau 1921.
- Die rote Strella. Oppeln, o. J. (1923).
- Selbstbekenntnisse einer Dirne oder ein Sittenbild aus dem Großstadtsumpf. Nach Tagebuchaufzeichnungen bearbeitet und herausgegeben. Rosen-Verlag, Dresden 1927.

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Leipziger Adreß-Buch 1930/1930
- Gefangenenakte im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz: Archivale im Bestand 30068 Gefangenenanstalt Hoheneck Nr. 2854
- Wilhelm Lux: Gunzenhäuser Porträts. Der Schriftsteller Ferdinand Karl Holzinger. In: Gunzenhäuser Heimat-Bote 9 (1971), Nr. 6, S. 1–2.
- Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Publikationen und Autoren: verbrannte-und-verbannte.de
- Klassik Stiftung Weimar (Forschungsdatenbank so:fie)
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.