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Siemeringstraße 12

04177 Leipzig-Lindenau

Hier wohnte 1993/1994 der Maler Michael Fischer-Art.
Michael Fischer (* 13. März 1969 in Leipzig) ist Maler und Bildhauer, der sich schon im Kindesalter vorgenommen hat, die Welt bunter zu gestalten und nun angetreten ist, das Grau der Innenstädte mit seinen Farben und Figuren zu bekämpfen.

Michael Fischer, Künstlername Michael Fischer-Art, aufgewachsen in Leipzig-Schleußig, machte eine Lehre als Maurer und Maler, arbeitete als Hausmeister und Krankenpfleger in der Psychiatrie, bevor er nach der Friedliche Revolution sein Abitur nachmachte und von 1992 bis 1997 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in der Grafik-Klasse von Professor Rolf Münzner in Leipzig studierte und sein Diplom machte. In seinem ersten Studienjahr erhielt Fischer-Art den Kunstpreis „Junge Künstler sehen ihre Stadt“ (Jurymitglied u. a. Horst Antes).

2004 war Michael Fischer-Art Mitglied der 12. Bundesversammlung.

In Anlehnung an den Sozialistischen Realismus bezeichnet Fischer-Art seine Arbeiten als dem „Marktwirtschaftlichen Realismus“ zugehörig. In seiner Bildsprache bedient er sich satter Farben, großer Flächen, einfacher Strukturen und comicartigen „Muppets“, wodurch ein hoher Wiedererkennungswert entsteht.

Inhaltlich wirken Michael Fischer-Arts Arbeiten sozialkritisch. So beschäftigt er sich in politisch-gesellschaftskritischen Arbeiten mit aktuellen Ereignissen wie den Terroranschlägen vom 11. September 2001, Unglücken wie dem Untergang der Kursk, aber auch der Sucht nach Luxus und Labels wie Louis Vuitton. Darüber hinaus fühlt sich Michael Fischer-Art der Geschichte seiner Heimatstadt Leipzig verbunden. So tauchen in einigen seiner Leipziger Wandmalereien z. B. Bach und Goethe auf.

Michael Fischer-Art schuf viele Arbeiten im öffentlichen Raum. 1998 gestaltete er das neue Hörsaalgebäude der TU Dresden mit einem 2400 Quadratmeter großen Wandgemälde. Im Jahr 2000 baute er einen 100 Meter langen Brunnen in der Innenstadt von Frankfurt (Oder), in dem acht bis zu 6 Meter hohe Skulpturen Wasser spucken. Weitere „Kunst am Bau“-Projekte von Michael Fischer-Art sind das Fischer-Art-Haus in Sebnitz (2001), die Treppenhaus- und Innenhofgestaltung der HTWK in Leipzig, Wiener-Bau, Wächterstraße 13 (2001) und das Fischer-Art-Haus in Leipzig (2004) in der Karl-Liebknecht-Straße.

Michael Fischer-Art beteiligte sich 2001/02 an der Buddy Bär Berlin Show. Der Bär stand zwei Jahre am Kurfürstendamm, bevor dieser zu Gunsten von Kindern in Not versteigert wurde. 2005 schuf er einen Flügelaltar für die Dorfkirche von Nepperwitz. Ab dem 7. Juni 2006 verhüllte er anlässlich der Fußball-WM die kurz vor dem Abriss stehenden Brühl-Plattenbauten, ehemalige Wohnhäuser am Tröndlin-Ring, mit mehr als 13.000 Quadratmeter gestalteten Planen. In seinem Kunstwerk mit dem Titel „Die drei Türme“ zeigte er die Leipziger Elf: eine Auswahl von aus seiner Sicht wichtigen Persönlichkeiten aus der Historie und der Gegenwart Leipzigs – von Johann Wolfgang von Goethe bis Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Publikationen
Der Weg zum Farbschock und zurück – Erstes Buch Fischer-Art. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1995
Das Diplom und andere organisierte Verbrechen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1997
Kunst am Bau. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2002
Leipziger Schule. Eine Interpretation. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2002
Art Catalogue Neue Leipziger Schule. Pion AG, 2006
Art Catalogue Grüsse aus Leipzig. Galleria Barbara Mahler, 2007
Art Catalogue Life – Das Leben von Fischer-Art. Galleria Barbara Mahler, 2008
Der Angeklagte ist anGERICHTet. Veikko Bartel mit Illustrationen von Michael Fischer-Art. PRO LEIPZIG, 2008

Quellen/Literatur/Weblinks:
- Der Weg zum Farbschock und zurück – Erstes Buch Fischer-Art. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1995, S. 60, S. 79
- Sammlung Lindenauer Stadtteilverein e. V.
- wikipedia.org/Michael_Fischer-Art
- www.fischer-art.de

Bildinhalt: Ausschnitt eines Wandbilds zur Erinnerung an die Friedliche Revolution (Foto Frank Vincentz). Der Maler dieses Wandbilds am Leipziger Brühl wohnte 1993/1994 in der Siemeringstraße 12 in Leipzig-Lindenau.
Ausschnitt eines Wandbilds zur Erinnerung an die Friedliche Revolution (Foto Frank Vincentz). Der Maler dieses Wandbilds am Leipziger Brühl wohnte 1993/1994 in der Siemeringstraße 12 in Leipzig-Lindenau.
 


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